Bayern, Hessen, GroKo, Merkel…
Bayern, Hessen, GroKo, Merkel…
…und
das Kreisen der Politiker um sich selbst in der Berliner Parteien Blase,
zeigt erneut den Realitätsverlust bei den „Groß-“ Koalitionären. Auf das
Bayrische Wahl Desaster, folgte erwartungsgemäß eine genauso kräftige
Klatsche in Hessen.
Am
folgenden Montag verkündet Noch- Kanzlerin Merkel ihre Nicht- Kandidatur beim
kommenden Parteitag der CDU, respektive den Rücktritt vom CDU Parteivorsitz. Gleichzeitig
erklärt sie ohne Rot zu werden, noch bis 2021 Kanzlerin bleiben zu wollen.
Und der für das Wahldesaster Hauptverantwortliche Noch- Vorsitzende der CSU
Seehofer, kommentiert dies süffisant mit „schade“. Was für ein schlechter
Treppenwitz.
Merkel bald am Ende? Ja denn es ist völlig klar: Neuwahl tut NotVerständlicherweise werden sich zwar CDU/CSU und insbesondere die völlig panische SPD, wie Ertrinkende verzweifelt an den Fortbestand der GroKo klammern, um ihre schwindende Macht und ihre Posten so lange als Möglich zu behalten. Aber glaubt jemand allen ernstes, dass dieses Berliner Gewürge noch drei Jahre weiter gehen kann? Inzwischen muss man es geradezu als Drohung der GroKo Parteien und sehr schlecht für Deutschland interpretieren, sollten sich die Wahlverlierer noch all zu lange an den Fortbestand dieser Bundesregierung klammern.
Merkel
selbst war es, die immer wieder darauf verwies, dass Parteivorsitz und
Kanzlerschaft unbedingt zusammen gehören. Nein es kann nur eine saubere,
demokratische Lösung geben und diese lautet: Neuwahlen. Je eher, desto
besser. -CS
Merkels
"Schröder-Moment" bleibt aus
"Schicksalswahl",
Merkels "Schröder-Moment" - vor der Abstimmung in Hessen wurde
vielfach ein schnelles Platzen der Großen Koalition in Berlin als Folge der
Landtagswahl vorhergesagt. Passiert ist so etwas tatsächlich schon einmal bei
der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005. Damals verlor die SPD 5,7
Prozent und landete bei 37,1 Prozent. Kurz nach 18 Uhr kündigte der damalige
SPD-Chef Franz Müntefering an, man strebe Neuwahlen an. Der damalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder schloss sich kurz danach an. Einige Monate
später wurde gewählt, Angela Merkel löste Schröder als Regierungschefin ab,
es war das Ende von Rot-Grün und der Beginn von nunmehr 13 Jahren
Kanzlerschaft Merkels.
Die
Hessen-CDU holt das schlechteste Ergebnis seit mehr als 50 Jahren, die SPD
unterbietet gar alles, was es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges an
Wahlniederlagen gab. Die einst großen Volksparteien sind im freien Fall. Die
Interpretation darüber fällt indes bei Christ- und Sozialdemokraten völlig
unterschiedlich aus. Große Gewinner des Wahlabends sind die AfD und die
Grünen. Bei letzteren ist jedoch fraglich, wie lange der Höhenflug noch
andauert.
Die
CDU hat ein erstaunliches Verständnis von Sieg und Niederlage
Die
CDU verliert rund 11 Prozent, landet bei etwa 27 Prozent. Eine gigantische
Schlappe. Dennoch steht Bouffier da wie ein Wahlsieger, lächelt, bekommt
Blumen überreicht. Aus Berlin kommen Glückwünsche: CDU-Generalsekretärin
Annegret Kramp-Karrenbauer räumt ein, dass es zwar kein gutes Ergebnis sei.
Aber das große Ziel, ein Links-Bündnis zu verhindern, sei erreicht worden.
Und es sei gelungen, "die erfolgreiche Arbeit der schwarz-grünen
Regierung unter Führung von Ministerpräsident Volker Bouffier
fortzusetzen". Diese Reaktion dürfte bei vielen Menschen in Deutschland,
die darin eine klare Abstrafung für die CDU erkennen, für Unverständnis
sorgen. Aus Sicht der CDU jedoch hätte es noch viel schlimmer kommen können.
Die
Weltpresse kommentiert:
Das
hat es in der CDU lange nicht gegeben
So
schnell kann es gehen. Noch am Morgen glaubten die meisten Christdemokraten,
auf dem CDU-Parteitag im Dezember werde die alte auch die neue
CDU-Vorsitzende sein und Angela Merkel
heißen. Einen halben Tag später steht nicht nur fest, dass Merkel nicht mehr
antritt. Es ist darüber hinaus sehr wahrscheinlich, dass neben drei
unbekannten mindestens drei namhafte Christdemokraten in das spannende Rennen
gehen werden. Die Kanzlerin will zwar bis zum Ende der Legislaturperiode
Regierungschefin bleiben. Aber beim Parteivorsitz öffnet sie der CDU eine
Freiheit der Personalauswahl, wie es sie selten gegeben hat für
die Christdemokraten. https://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-cdu-kramp-karrenbauer-merz-spahn-1.4189893
GroKo
könnte bald Geschichte sein
Nach den
desaströsen Verlusten in Bayern und Hessen könnte die SPD-Führung die
Reißleine ziehen und aus der Bundesregierung aussteigen, glaubt auch BBC:
„Die
Verluste sind ohne Zweifel Munition für jene parteiinternen Kritiker Angela
Merkels, die diese loswerden wollen. Doch sie könnte vor einem drängenderen
Problem stehen. Ihre sozialdemokratischen Koalitionspartner befinden sich bei
Wahlen im freien Fall. ... Viele in der SPD machen die umstrittene Koalition
mit Merkels Konservativen verantwortlich. Die Führungsriege der
Sozialdemokraten könnte sich dazu entscheiden, aus dem Bündnis auszusteigen
und Merkels schwache Regierung zu stürzen. Die Deutschen nennen das eine
'Schicksalswahl'. Sie könnte tatsächlich das Schicksal der Koalition im Bund
besiegeln - und vielleicht auch das von der Regierungschefin.“ https://www.eurotopics.net/kurz/66p
Todeskampf
wird sich weiter hinziehen
Der
Tages-Anzeiger glaubt hingegen nicht an ein schnelles Ende der Großen
Koalition:
„Viel
wahrscheinlicher ist ..., dass sich die Agonie dieser ungeliebten Regierung
noch weit bis ins nächste Jahr hineinziehen wird. CDU und SPD fürchten
schnelle Neuwahlen gleichermaßen. Merkels Nachfolger sind noch nicht bereit,
und die alte Matriarchin will noch nicht weichen. Die SPD wiederum ahnt, dass
sie vom Wähler für einen Ausstieg aus der Regierung wahrscheinlich ebenso
sehr bestraft würde wie für ihr Ausharren. Für einen Bruch braucht sie einen
glaubwürdigen politischen Grund, aus dem sich am besten auch gleich ein
kraftvoller Wahlkampf ableiten lässt. Selbstmord aus Angst vor dem Tod ist
keine Strategie.“ https://www.eurotopics.net/kurz/66q
Merkel
muss Nachfolger Platz machen
Dass
Merkel noch lange das Land und die Partei führt, kann sich Der Standard beim
besten Willen nicht vorstellen:
„Sie
ist seit 18 Jahren Parteivorsitzende und seit 13 Jahren Kanzlerin. Hessen
zeigt wie viele Landtagswahlen zuvor: Mit ihr an der Spitze gewinnt man keine
Wahlen mehr. Das bedeutet nicht, dass Merkel als Kanzlerin sofort gehen muss.
Aber sie muss den Übergang jetzt organisieren. Anfang Dezember findet in
Hamburg der CDU-Parteitag statt. Da muss klar sein, mit wem an der Spitze
sich die CDU für die nächsten Jahre aufstellt. Merkel kann es nicht mehr
sein, sie sollte für eine neue Generation Platz machen. Das oft gebrauchte
Argument, dass es nicht wirklich einen Nachfolger / eine Nachfolgerin gebe,
ist absurd und sagt viel über den innerparteilichen Zustand aus.“ https://www.eurotopics.net/kurz/66r
Noch
mehr Druck auf Koalition in Berlin
Die
größte Bedrohung für Merkels Große Koalition in Berlin kommt nicht aus ihrer
eigenen Partei, beobachtet Paolo Valentino, Deutschland-Korrespondent von
Corriere della Sera:
„Hessen
fügt der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Verbündeten der SPD
eine weitere, harte Niederlage zu. ... Hat das Wiesbadener Erdbeben auch
nicht die gleiche Intensität wie das bayerische vor zwei Wochen, wird seine Erschütterung
sicherlich in Berlin zu spüren sein. Die schlimmsten Nachrichten für die
Große Koalition von Angela Merkel kommen dabei nicht von der Partei der
Kanzlerin selbst, sondern von der Bestätigung der existenziellen Krise, die
die SPD zu erfassen droht und auf jeden Fall den Druck innerhalb der Partei
erhöhen wird, den Regierungspakt in Berlin aufzukündigen.“ http://www.corriere.it/
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