Pariastaat Russland: Angriffe auf Demokratien
Pariastaat Russland: Angriffe auf
Demokratien
Freitag,
5. Oktober 2018
Wir warnen nicht ohne Grund seit 2015 und verstärkt seit 2016, vor der aggressiven Politik Russlands gegen die westlichen Demokratien. Siehe die Artikel Putins Masterplan und Putins Trolle.
Es ist beileibe auch kein Zufall, dass die von
Putin und anderen ultrarechten Organisationen finanzierten und unterstützten,
sogenannten rechtspopulistischen Parteien wie der deutschen AfD, jeglichen
Verdacht oder reale Beweise gegen Putins Russland, immer sofort in Bausch und
Bogen als MSM Fake News verdammen. Diese tatsächlichen Volksverräter vom
rechten Rand, müssen schließlich den Deal mit ihren Finanziers einhalten.
Außerdem träumen Leute wie Gauland, Höcke, Orban und Konsorten davon, in
ihren Ländern ähnlich autoritär- diktatorische Machtstrukturen aufzubauen,
was z. B. Orban bereits fast gelungen ist.
Eigentlich
war bereits seit 2014 offensichtlich, das der von Putin und seinen
Mitspielern in eine kriminelle Mafiadiktatur veränderte Staat Russland, einen
vollständigen Politikwechsel vollzog und die Gemeinschaft zivilisierter
Staaten verlies. Welchen besseren Beweis dafür hätte es geben können, als den
weltweiten Olympia Hype in Russland dazu zu nutzen, mit aggressiver,
militärischer Außenpolitik die Krim zu annektieren? Ähnliche Tricks wand
bereits Nazi Deutschland ab der sogenannten „Rheinlandbefreiung“, vor und nach Olympia 1936 mit einigen „Erfolgen“ an.
„Als Rheinlandbesetzung oder
Remilitarisierung des Rheinlandes, in der NS-Propaganda „Rheinlandbefreiung“,
wird die Stationierung von Truppenteilen der Wehrmacht in dem aufgrund des
Friedensvertrags von Versailles entmilitarisierten Rheinland am 7. März 1936
bezeichnet. Wikipedia“
Demokratien
reagieren immer langsam, viel zu langsam auf offensichtliche Bedrohungen und
wollen es zunächst nicht Wahr haben. Was autoritäre Herrscher und Diktatoren
aber immer ausblenden, während sie sich zunächst in ihren erreichten Erfolgen
suhlen: wenn die in jeder Beziehung viel stärkeren Demokratien erst mal
eingesehen haben womit sie es zu tun haben und darauf reagieren, dann sieht
es schnell übel für die aggressiven Herrscher aus. Langfristig gewinnen immer
die progressiven Kräfte, niemals die Destruktiven. Auch Putins Russland wird
diese bittere Pille verfehlter Innen- und Außenpolitik noch zu schlucken
bekommen und hat jetzt schon unangenehmes Sodbrennen. –CS
Noch
ein Blick in die internationale Presse zu Russlands Cyber- und anderen
kriminellen Angriffen:
Die Niederlande haben im April
vier Russen ausgewiesen, die versucht haben sollen, in das Computernetzwerk
der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag
einzudringen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Es
vermutet den russischen Militärgeheimdienst GRU hinter dem Angriff. Wie
sollte Europa auf russische Cyberattacken reagieren?
Schluss mit dem Schmusekurs
Vor dem Hintergrund der russischen
Hackerangriffe sollte die österreichische Regierung ihre Annäherung an Moskau schleunigst beenden, fordert Der
Standard:
„Heute ist kein westliches Land
vor Putins IT-Experten sicher. Das liegt auch daran, dass Cybersicherheit die
Achillesferse unserer vernetzten Gesellschaft ist - und ein opportunistischer
Machtmensch wie Putin jede Schwäche seiner Gegner ausnützt. Nicht immer gehen
seine Leute dabei sehr geschickt vor. Der Angriff auf die OPCW diente
offenbar bloß dazu, die Spuren des missglückten Giftanschlags auf den Ex-Spion Sergej
Skripal in Salisbury zu verwischen. Wozu der Cyberangriff auf den Deutschen
Bundestag 2015 gut gewesen sein soll, ist noch weniger klar. Jedenfalls führt
Putins rechtlose Hackerstrategie sein Land in die internationale Isolation -
und lässt die Dialogbereitschaft der Regierung in Wien immer unpassender
erscheinen.“ https://www.eurotopics.net/kurz/616
Cyber-Abwehr geht uns alle an
Die Cyberangriffe zielen auf eine
Zerstörung des Vertrauens der Öffentlichkeit in das demokratische System,
analysiert La Croix:
„Der digitale Kosmos bietet
Staaten und böswilligen Gruppen vielfache Möglichkeiten, die Prinzipien, auf
denen die Demokratien beruhen, gegen diese zu kehren: Offenheit sowie
Meinungs- und Informationsfreiheit. ... Diese Kämpfe erfordern neue
Verteidigungsinstrumente. Frankreich hat bereits eine Cyber-Abwehreinheit mit
mehreren tausend Mitarbeitern unter der Führung der Verteidigungsministerin
eingerichtet. Der Kampf um die öffentliche Meinung hängt aber auch von der
Fähigkeit der Demokratien ab, Zuspruch von ihren Bürgern zu bekommen. Und
nicht zuletzt ist es Aufgabe der Zivilgesellschaft und der Medien, Antikörper
zu entwickeln, um gesellschaftlichen Widerstand zu leisten.“ https://www.eurotopics.net/kurz/617
Wider die kriminelle Bande im
Kreml
Russland darf nicht ungestraft
davonkommen, fordert De Telegraaf:
„Die Entlarvung der russischen
Agenten in Den Haag ist ein wichtiger Teil der westlichen Reaktion auf das
aggressive, rücksichtslose und schamlose Vorgehen von Präsident Putins
Spionen-Armee. Der Versuch, die Organisation gegen Chemiewaffen zu hacken,
beweist, dass die Russen denken, ungestraft auf dem Gebiet anderer Staaten
zuschlagen zu können. Davor war das der Fall bei der Giftgasattacke in
Großbritannien. ... Russland verstößt systematisch gegen das Gesetz, opfert
Menschen und spielt dann die Unschuld selbst. Es wird Zeit, mit härteren
Sanktionen gegen die kriminelle Bande im Kreml vorzugehen.“ http://www.telegraaf.nl/
Hier hört die übliche Spionage auf
Der russische Militärgeheimdienst
GRU hat laut Echo-Moskwy-Chefredakteur Alexej Wenediktow die Grenzen der
üblichen Spionage überschritten:
„Cyberattacken sind auch nur ein
Instrument der Informationsbeschaffung. Früher hat man Diplomatenpost kopiert
oder Geheimdokumente auf Mikrofilm fotografiert. ... Doch es gibt einen prinzipiellen
Unterschied: Das eine ist der Diebstahl von Daten, das andere ist, sie zu
vernichten oder zu verändern oder gar einen Mordanschlag zu begehen. Das ist
nicht mehr Spionage im klassischen Sinne, das ist Sabotage. Es scheint, dass
Sabotage - der Versuch, Skripal umzubringen, die Einmischung in Wahlen mit dem
Ziel, das Ergebnis zu verändern, Eingriffe in die Arbeit eines Chemielabors -
der Grund war, warum die Nato-Länder öffentlich so scharf reagieren.“ https://www.eurotopics.net/kurz/618
Fehlschläge setzen Putin unter
Druck
Die in letzter Zeit aufgedeckten
Operationen der russischen Geheimdienste im Westen zeigen, dass diese längst
nicht mehr so gut sind, wie sie selbst gerne glauben, spottet The Times:
„Die Ereignisse der vergangenen
Monate haben der Welt, aber auch den Russen vor Augen geführt, dass die
Spione des Landes ihrem furchterregenden Ruf nicht mehr gerecht werden. Sie
scheitern auf offensichtliche und spektakuläre Weise. ... Die Bloßstellung
der Unfähigkeit der GRU-Mitarbeiter ist für Präsident Wladimir Putin mehr als
nur peinlich. Sie könnte seine Machtposition ernsthaft untergraben. Die
russischen Geheimdienste bemühen sich ja seit jeher redlich, den von ihnen
selbst geschaffenen Eindruck zu bestätigen, Meister der Tarnung, unsichtbar
und allgegenwärtig zu sein. Tatsächlich scheint es eher so, als stünde der
Kaiser ohne Kleider da.“ https://www.eurotopics.net/kurz/619
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