Die Causa Maaßen…





Die Causa Maaßen…
Dienstag, 18. September 2018
… wird interessanterweise von vielen Kommentatoren immer noch völlig falsch eingeschätzt. Das wirklich Problem mit Maaßen ist: er war nie ein "Schützer der Verfassung" im Wortsinne, sondern war und ist ein erzkonservativer Rechtsnationalist, der sein eigenes, politisches, nahezu faschistoides Gedankegut, über seinen Posten im BfV_Bund Republikweit durchdrücken wollte und will!.
Hat man diese grundlegende und simple Wahrheit erst einmal begriffen, erklären sich plötzlich all seine Handlungen und Skandale der letzten Jahre wie von selbst. Ein Blick in seinen Werdegang, Doktorarbeit, Veröffentlichungen usw., wäre natürlich auch hilfreich, um seine Vorgehensweise(n) zu erklären. Ganz einfache, simple, handwerkliche, kriminalistische Arbeit im Aufschlüsseln der Motivationen „Verdächtiger“, um die Suche nach dem letztlich Schuldigen einzugrenzen, wäre nicht wenigen politischen Kommentatoren ebenfalls dringend zu empfehlen.
Nicht unerhebliche Teile der Gesellschaft in Politik, Medien, Behörden, „Meinungsmachern“, bürgerlichen „Eliten“, quer durch alle soziale Schichten, teilen das gedankengut der Maaßens, Seehofers, Dobrindts, Gaulands, Steinbachs… und wie sie alle heißen mögen; die Liste ist schier endlos. 


Grob geschätzt ein Drittel der Gesellschaft sympathisiert zumindest mit Teilen des rechtsnationalen Gedankengutes, etwa 15-20% gehören zur Anhängerschaft und an die 5% sind teils sehr gut getarnte, wirkliche und echte Hardcore Nationalisten. Sehr gerne proklamiert sich diese Minderheit als „WIR sind das Volk“ und spricht allen Anderen das Recht ab, entscheidend mitreden zu dürfen.
Das passt dir nicht? Du gut 2/3 Bürger bist anderer Meinung? Kein Problem, für Leute wie dich wird es bald wieder „Volksgerichtshöfe“ geben, wenn du aus Bequemlichkeit zulässt, dass die „Wir sind das Volk“ Propagandisten tatsächlich die Macht übernehmen.. Dann wirst du nach „gesundem Volksempfinden“ im Sinne der neuen Machthaber abgeurteilt, in Umerziehungs- Straflager gesteckt oder gleich umgebracht. Kein „echter, biodeutscher Volksangehöriger“ würde es schließlich wagen, die nationalistischen, unfehlbaren Anführer zu kritisieren.

Deshalb ist „der Fall Maaßen“ noch nicht mal die Spitze des Eisbergs. Maaßen ist nur eine von sehr, sehr vielen, Stückchen, aus welchen dieser riesige, schmutzig braune „Nationalberg“ besteht. Es bedürfte einer dieses Mal konsequent durch gezogene Entnazifizierung, wie die welche von 1945 und viel zu früh ab 1948 abgebrochen wurde, um diesen gewaltigen Schmutzberg abzutragen.
Knapp 70 Jahre haben sie sich in allen, bequemen Ecken der Republik versteckt und gemütlich eingerichtet. Haben größtenteils die Klappe gehalten, weil bei zu vielen die Erinnerung an die schreckliche Katastrophe des „tausendjährigen Reiches“ einfach noch zu real war. Sie wussten, man würde sie verjagen oder in ihre Löcher zurück prügeln, würden sie es wagen zu forsch aufzutreten.
Aber die faschistoiden oder gar nazistischen Rechtsnationalen waren nie weg. Still, leise, sehr geschickt und mit ausgezeichneter, professioneller Propaganda bereiteten sie seit Jahren ihre Wiederkehr vor und trumpfen seit dem Erstarken der zunächst als „bürgerlich besorgte Mitte“ kaschierten Polit- Sekte AfD, immer stärker auf. Inzwischen fühlen sie sich „dank“ dem völligen versagen der bequem gewordenen, vollgefressenen, Warmduscher und Schönwetter Demokraten stark genug, wieder ganz offen und ungeniert ihre menschenverachtenden, politischen Ziele anzustreben und zu propagieren.
Tatsächlich haben wir 2018 bereits 1930 und ist es nach Erich Kästners zutreffendem Gleichnis schon fast zu spät, die entstehende Lawine noch aufzuhalten. Wir warnen bereits seit 2015 ständig vor dieser leicht erkennbaren Entwicklung, doch kaum jemand wollte es wahr haben. Dabei war es wirklich schon länger, sogar deutlich vor 2015 erkennbar, wohin bestimmte, nationalistische Kräfte die Republik führen wollen. Mann musste nur mit wachen Augen herum laufen, sein Hirn benutzen und sich die Lehren aus der Geschichte anschauen.


Jetzt endlich, wo es schon fast zu spät ist, scheinen doch immer mehr Leute zumindest unterschwellig zu ahnen, welche Gefahr dem demokratischsten Deutschland das wir je hatten, droht. Noch kann die Republik in einer längeren Kraftanstrengung gerettet werden. Aber das erfordert Kraft und viel Durchhaltewillen, wird nicht einfach werden und ist mit der Causa Maaßen, so er am heutigen Dienstag denn tatsächlich gegangen werde sollte, noch lange, lange nicht erledigt.
Die rechtsnationalen Kräfte haben lange vorbereitet, darauf hingearbeitet, sich vernetzt, gingen bisher geschickter als die demokratischen Kräfte vor und vor allem sind fest entschlossen, auch jahrelang für ihre Ziele zu kämpfen. Es wird sehr schwer werden dagegen und durch zu halten, da die Demokraten naturgemäß längst nicht so gut vorbereitet und organisiert sind. Die rechte Seite wird jede noch so kleine Schwäche der Demokratie sofort erkennen und gnadenlos brutal auszunutzen versuchen. 


Wer nicht begreift oder nicht wahr haben will, dass es um einen kriegsähnlichen Überlebenskampf der Demokratie geht, mit sinnlosen Relativierungen, Schönreden, Elfenbeinturm Diskussionen usw. versucht den Kampf zu gewinnen, der hat schon verloren. Die rechte Seite kennt weder Fairness, noch Rücksicht. Goodwill, vernünftige Diskussionen, Verharmlosungen und das „Verstehen wollen“, sind für Rechtsnationale nur die naive Schwäche von Schafen, weil sie sich selbst als Wölfe einordnen.
Es gibt nur eine einzige „Sprache“ welche „far Right“ Rechte respektieren:  Stärke; konsequente, sofortige, harte Stärke. Nachkriegspolitiker wie Herbert Wehner wussten das noch und setzten notfalls auch die erforderliche Gewalt ein, um Nazis zu stoppen. Versuchen die jahrzehntelang verwöhnten Schönwetter Demokraten von heute weiterhin, die braune Lawine mit gut gemeinten, verständnisvollen Worten und Diskussionen zurück in demokratische Bahnen zu lenken, werden sie von der braunen Flut gnadenlos überrollt .



-CS


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